Die Anhock-Spreiz-Haltung

Tragen Sie Kinder immer in der Anhock-Spreiz-Haltung. Diese Haltung unterstützt die gesunde Entwicklung der Wirbelsäule und der Hüften ihres Kindes.

Neugeborene, Säuglinge oder Kleinkinder ziehen in Erwartung daran hochgehoben zu werden automatisch die Beine an, wenn sich eine andere Person ihnen nähert. Diese sogenannte "Anhock-Spreizhaltung" ist eine typische reflexhafte Verhaltensweise von Humanoiden und Primaten. In der "Anhock-Spreizhaltung" orientieren sich die Hüftgelenke nach vorne, die Beine sind angehockt, die Knie auf Nabelhöhe und die Oberschenkel ungefähr im 90°-Winkel abgespreizt.

Zurückzuführen ist dieses reflexhafte Verhalten und die daraus resultierende Haltung auf die stammesgeschichtlichen Entwicklung der menschlichen Rasse: Um das Überleben der Menschen zu sichern war es notwendig, Kinder immer und überall mit hinzunehmen. Dieses war nur möglich, indem man die Kinder trug.

Durch diese Haltung werden alle Bereiche der Hüftgelenkspfannen ausreichend und gleichmäßig belastet. So können sich Hüftgelenke und Knorpel optimal ausbilden. Hängen die Beine eines Kindes beim Tragen beispielsweise herab, so kann es zu Verformungen an den Hüftgelenkspfannen und -rändern, den Knorpeln und den Oberschenkelknochen kommen. Diese Verformungen nennt man Hüftdisplasie. Eltern, deren Kinder an Anzeichen von Hüftdisplasie zeigen, wird oft zum Tragen ihres Kindes in der Anhock-Spreizhaltung geraten, um der Fehlstellung entgegenzuwirken.

Ursprünglich wurden Kinder auf dem Rücken oder der Hüfte der Mutter getragen, heutzutage tragen Eltern ihre Kinder vorzugsweise in einer Tragehilfe bzw. in einem Tragetuch auf dem Rücken oder vor dem Bauch. Wichtig ist auch hierbei die korrekte Anhockung, um der Hüftdisplasie vorzubeugen.

Die Haltung sorgt für eine gesunde Entwicklung

Die Anhock-Spreizhaltung ist außerdem bei der Entwicklung der Wirbelsäule ein wichtiger Faktor. Kinder, getragen in der Anhock-Spreizhaltung, entlasten ihren Rücken während des Tragens. Die gerundete Form der Wirbelsäule wird im Tragetuch oder einer Tragehilfe unterstützt. Die noch schwachen Muskeln können sich entwickeln, die Bandscheiben werden ausgeprägt und die Wirbelsäule "wächst" aus ihrer ursprünglichen C-Form bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres in die Doppel-S-Form. Mit der Fähigkeit des alleine Stehens und selbständig Laufens ist diese Entwicklungsphase abgeschlossen.

Kinder können bereits direkt nach der Geburt in dieser Haltung getragen werden – egal ob auf der Hüfte, dem Rücken oder aber vor dem Bauch. Achten Sie bei der Auswahl einer Tragehilfe oder eines Tragetuchs immer darauf, dass die Sitzpartie bis zur Kniekehle Ihres Kindes reicht, der Rücken gestützt wird und gerundet ist. Bei Neugeborenen und Säuglingen achten Sie zudem darauf, dass der Kopf gestützt ist, da Säuglinge ihren Kopf noch nicht selbständig aufrechthalten können.

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