Ein wichtiges Thema mit dem sich nicht sehr viele von uns beschäftigen: Tragen von Kindern mit Down-Syndrom. Dürfen wir als Eltern trotzdem tragen?
Eine besondere Verbindung für besondere Menschen: Nähe und Geborgenheit, Urvertrauen und Wärme. Davon profitieren alle Kinder. Neben diesen grundlegenden Werkzeugen fürs Leben hat das Tragen ebenso einen positiven therapeutischen Nebeneffekt in eurer bedeutsamen Lebenssituation. Von Anfang an ist dein Kind auf Augenhöhe dabei; du kannst dein Kind unkompliziert überall mithinnehmen. Es kann entweder vom sicheren Hafen des elterlichen Körpers die Welt erkunden oder sich beschützt an euch kuscheln, um sich vor zu vielen Reizen zu schützen. So werden in manchen Augenblicken ungewollte Blicke Fremder fern gehalten.
Der oftmals hypotone Körper ist dabei stützend im Tragetuch eingebunden. Dies fördert die Entwicklung sowohl auf mentaler als auch auf körperlicher Ebene. Der Gleichgewichtssinn wird geschult: Durch eure Bewegungen wird dieser Sinn maßgeblich angesprochen. Durch die bewegungsbedingte Dynamik kann dein Kind eigenständige Bewegungsabläufe erlernen, Körperspannung aufbauen und somit seine Mobilität, das Krabbeln und Laufen, trainieren.
Welche Trageposition bzw. welche Tragehilfe eignen sich am besten?
Binde das Tragetuch sehr körpernah, sodass dein Kind dich und sich selbst gut spüren kann. Wähle eine Bindeweise, mit der du selbst gut klar kommst. Wie bei jedem anderen Kind auch ist dies sehr individuell. Wir empfehlen die Wahl eines gewebten Tragetuches, da durch die Querelastizität des Stoffes sehr gute Bindeergebnisse erzielt werden können. Eine aufgefächerte Bindeweise wie beispielsweise die Wickelkreuztrage kann euch hierbei von Nutzen sein. Probiert auch gerne das Tragen auf der Hüfte oder auf dem Rücken aus.
Tipp: Durch das Binden einer zusätzlichen Tuchbahn unterhalb der Füße kann der Aufbau der Beinmuskulatur gefördert werden. Je nach Alter kann dein Kind somit seine Füßchen abstützen und dadurch selbstständig Druck aufbauen und diesen regulieren. Wenn ihr euch das Binden eines Tragetuches nicht zutraut, greift auf unsere FlyTai zurück. Diese stützt mit ihren Strängen den Rumpf des Kindes zusätzlich. Aber auch eine andere Tragehilfe wie unsere Fusion findet ihre Anwendung.
Anhock-Spreiz-Haltung
Ein verbreitetes Vorurteil spricht bedauerlicherweise davon, dass die Anhock-Spreiz-Haltung bei einem Baby mit Down-Syndrom einen Schaden anrichten könnte, da die Beine naturgemäß leichter überspreizen. Das anatomisch-korrekte Tragen bewirkt tatsächlich das genaue Gegenteil. Durch diese Haltung werden die Beinchen vielmehr in der richtigen Position stabilisiert.
Zusätzlich unterstützt das Tragen die optimale Entwicklung der Hüfte und stärkt den schwächeren Muskeltonus des Kindes.
Im Allgemeinen wendet euch mit euren Tragefragen auch an den behandelnden Therapeuten, am besten ihr zieht ihn direkt beim ersten Binden mit dem Tragetuch oder der Tragehilfe eurer Wahl hinzu.
Nehmt die Herausforderung an. Es lohnt sich.