Draußen ist es richtig kalt geworden, endlich fallen Schneeflocken vom Himmel, die ersten Winterwaldspaziergänge und Weihnachtsmarktbesuche stehen an. Über holprige Wege kutschieren und durch Menschenmassen quetschen wollen wir uns ja auf gar keinen Fall mit einem sperrigen Wagen, oder?
Darf ich bei Minustemperaturen mein Baby überhaupt tragen? Aber selbstverständlich, denn auch hier heißt es:
Winterzeit ist Kuschelzeit! Tragen auch!
Du sollst sogar dein Baby nah an deinem Körper tragen, um es zu wärmen. So schützt du dein Baby mit deiner eigenen Körperwärme optimal vor der Kälte. Sagt auch Prof. Dr. med. Joachim Gardemann, der bereits letztes Jahr die Empfehlung „Wintertipps für Eltern – Babys immer am Körper tragen“ für das deutsche rote Kreuz schrieb.
In einem Kinderwagen ist es nämlich viel zu kalt und dort es kann schnell zu einer Unterkühlung kommen. Naturvölkern würde es niemals einfallen, ihr Baby isoliert in irgendeinem Wagen vor sich her schiebend den eisigen Temperaturen auszusetzen. Das wäre fahrlässig. Das können wir doch auch! Nachfolgend findest du einige hilfreiche Tipps, um dein Baby „winterfest“ zu machen. Für jeden Geldbeutel.
Allgemeines zum Tragen im Winter
Generell gilt: Trage dein Baby nah am Körper, vorne oder auf dem Rücken. Nimm es mit unter deine Jacke. Nutze hierfür (Recycling!) deinen alten Schwangerschaftsmantel, denn wo Platz für deinen Schwangerschaftsbauch war ist nun genug Platz für dein Baby.
Eine äußerst kostengünstige Variante: Schnapp dir einfach die Jacke deines Partners. Die ist meistens ein wenig weiter geschnitten und dein Baby findet darunter eine Monate Platz.
Selbstverständlich gibt es auch spezielle Tragejacken, - Westen oder -Ponchos mit einem extra Einsatz für dein Baby (hinten oder vorne) zu kaufen!
Ich habe eine Wolljacke mit Babyeinsatz, sie ist wunderbar. Oder du besorgst dir ein simples Jackenerweiterungssystem für wenig Geld, die deine eigene Jacke im Handumdrehen in eine Tragejacke verwandeln (einfach den Einsatz an deine eigene Jacke zippen).
Eine weitere Variante ist das Tragecover. Einfach über dein Baby ziehen und los! Die Wärme bleibt so gespeichert.
Wenn du jetzt noch auf temperaturausgleichende, wärmende Materialien bei der Kleidung deines Traglings achtest kann nichts mehr schiefgehen. Dazu zählt bspw. Wollkleidung und Kleidung, die aus 100% Naturmaterialen gefertigt sind.
Unverzichtbar sind Einteiler, sog. Overalls, am besten mit einklappbaren Füßen. Diese gibt es häufig auch in der Stadt in den gängigen Geschäften zu kaufen.
Tragen im Winter: Dies bitte vermeiden
Wichtig: Verwende niemals einen dicken Schneeanzug unter deinem Tuch/deiner Tragehilfe, idealerweise liegt diese nämlich eng an euch an und drücken so die wärmespeichernden Kammern zusammen. Der wärmende Effekt geht verloren. Besser ihr arbeitet mit dem Zwiebelprinzip, da bist du & dein Baby völlig flexibel.
Wunderbar praktisch und schick sind Babystulpen, die über die Beinchen gezogen werden, die ja aus dem Tuch / der Trage herausschauen. So kühlt a) nichts aus und b) rutscht nichts mehr nach oben. Tragen ist eben stylisch!
Zum Abschluss möchte ich noch auf die Schühchen eingehen, denn die Füße deines Baby müssen unbedingt richtig warm gehalten werden. Am besten funktioniert das mit
Lammfellschühchen oder sog. Tragestiefelchen. Ohne es zu wissen führen sogar die meisten Babymärkte diese praktischen Trageschuhe.
Und nun raus da! Nesthäkchen & Fidella® wünschen: Happy babywearing!
Gastbeitrag von Stefanie Rebou von Trageberatung Nesthäkchen